„Mir scheint die Sonne aus dem Arsch“ war die Devise am Wochenende des 24. und 25. November 2017, die für pure Eskalation und extreme Zwerchfellreizung sorgte. Was war geschehen????? „Der Schulz“ (Unzucht), nebst Vollblut Rock’N’Roller Marco aka „Bernie“ Bernhagen, gaben im „Fuchsbau“ in Bad Grund, eins ihrer legendären Unplugged Konzerte. Unterstützt wurden sie diesmal von Richard Pappik, von „Element Of Crime“, der aus den Percussions und dem Cajon alles herausholte, was die Instrumente nur hergaben.
Es gab einen kunterbunten Mix aus alt eingesessenen „Gassenhauern“ wie „Ramona“, „Die Wahren Asis“, „Bin Nicht Mehr Hier“ oder „Die Sonne“ aus dem Soloalbum von „Der Schulz“ – „Es wird Passieren“. Daher brauchte es auch nicht lange, bis die Betriebstemperatur der Zuhörer innerhalb kürzester Zeit, sprichwörtlich durch die Decke schoss. Die Tatsache, dass an diesem Wochenende viele Besucher von außerhalb, u.a. Hamburg und Berlin, das Unplugged Konzert besuchten, ist ein Beweis, wie sehr „Der Schulz“ und „Bernie“ als Musiker reflektieren. Ihnen gelingt es immer wieder, die Zuhörer bereits innerhalb der ersten Minuten, in ihren Bann zu ziehen und mit zu reißen. Das musikalische Können und die gewohnt lässigen Slap–Stick Einlagen der beiden Musiker, taten ihr Übriges dazu und strapazierten so manche Bauchmuskeln in ungewohntem Maße.
Beide trieben das Ganze während des Konzertes dann locker flockig voran, indem sie mit Titeln wie den R.E.M. Klassiker „The One I Love“ und der, nach „Der Schulz“ und „Bernie“ – Art „gepimpten“ Variante von Johnny Cash‘s „Ring Of Fire“, noch mal dezent an der eh schon vorhandenen Ekstase schraubten. Nun war alles zu spät und es ging sprichwörtlich über Tische und Bänke. Irgendwie zog sich der „Ring Des Feuers“ konsequent durch die beiden Abende – halt eine „Fuchsbau neverending Story“. Daher ging es dann auch ungezügelt mit den Werken des Singer/Songwriters Daniel Schulz weiter. Die Zuhörer bekamen dabei u.a. Titel wie „Frontal“, „Gold Zu Brot“, „Gegen Den Wind Gepisst“, „Du“, „Was Hast Du Bisher Vermisst“ oder „Mein Leib“ (in Zusammenarbeit mit Musiker Kollege Chris „The Lord“ Harms entstanden), auf die Ohren. Zwischen drin gab es immer wieder Ausflüge in andere bekannte musikalische Gefilde.
So haben sich die beiden Musiker einige Dauerbrenner der vergangenen Jahre gekrallt; da durften „Wonderwall“ – Oasis, „TNT“ und „You Shook Me All Night Long“ von AC/DC auf keinen Fall fehlen. Bei letzterem Titel wurde das Trio von der jungen Sängerin „Cecil“ lautstark unterstützt. Eine Performance die es in sich hatte: „Cecil“ stand den beiden Musikern in nichts nach und hatte so in Handumdrehen das Publikum von sich überzeugt. Mit „Longer Dead“ wurde kurzerhand der Wilde Westen in den „Fuchsbau“ verlegt. Anschließend haben „Der Schulz“ und „Bernie“ mit ihrer ganz eigenen Deutschen Variante von „Stone In My Hand“ (ursprünglich von „Everlast“), wieder einmal kreativ aus der Hüfte geschossen.
Da Daniel Schulz nicht nur als „Der Schulz“ unterwegs ist, sondern auch als Frontmann der Band „Unzucht“ durch die Lande zieht, durften auch hier einige Werke selbiger nicht fehlen. „Meine Liebe“ sowie „Nur Die Ewigkeit“ sind dabei die wichtigsten Titel der persönlichen und beruflichen Laufbahn des Sängers Daniel Schulz. Beide Songs haben eine klare Message die bei dem Publikum ohne Umschweife aufgenommen wurde. Momente wie diese sind es, die so einen Abend zu einem unvergleichlichen Ereignis machen: Fremde werden zu Freunden, liegen sich in den Armen und fühlen sich auf die gleiche Art, miteinander verbunden. Sei es durch die Musik, durch die Erlebnisse im Laufe des Lebens……………
So verschieden wie die Wege eines jeden Einzelnen sind, so verschieden sind die Wege, auf denen Menschen zu einander finden. Dies war bei meinem mittlerweile 2ten Besuch eines „Schulz – Unplugged“ Konzertes wieder einmal deutlich zu spüren. Gleichzeitig gibt es auch keinen Zweifel an dem musikalischen Verständnis der beiden Musiker „Der Schulz“ und Marco aka „Bernie“ Bernhagen, da sich beide absolut in ihrem Element befinden und dies mit ihren eigenen Versionen und Interpretationen immer wieder unterstreichen. Daher war/ist ein Unplugged Konzert der beiden Künstler ein immer wieder gern gesehen und gehörtes Highlight – halt etwas für echte Musikliebhaber! Alle Musiker haben an beiden Abenden alles gegeben, die Gitarrenseiten glühen lassen und den Alltag sprichwörtlich gegen die Wand gesungen! Singer/ Songwriter Daniel Schulz übt dabei eine Faszination auf die Zuschauer aus, die sich nur schwer in Worte fassen lässt. Auf den vielen Festivals und Konzerten, die ich im Laufe diesen Jahres besucht habe, bekam ich von den Zuschauern daher fast immer die gleiche Antowrt: sie empfanden es als eine Art „Aura“ die Sänger Daniel Schulz umgibt; etwas das binnen kürzester Zeit das Eis bricht und Grenzen überwindet.
Nebenbei lädt das Örtchen Bad Grund, in dem sich der „Fuchsbau“ befindet, noch dazu ein, Kurzweil zu betreiben und zu entschleunigen. Idyllisch gelegen zwischen der Stadt Seesen, die durch ihre Lage im Harzer Vorland auch als „Fenster zum Harz“ bezeichnet wird; und Clausthal – Zellerfeld, der Berg – und Universitätsstadt auf der Oberharzer Hochebene.